Das 20. Jahrhundert wird oft als das »Zeitalter der Extreme« verstanden. In zwei Weltkriegen, während verschiedener Revolutionen und in postkolonialen Konflikten gerieten allzu oft Zivilisten in den Fokus von Gewalt, die sich nicht zuletzt exzessiv in kollektiven Weisen ausformte. Deshalb kann vom 20. Jahrhundert auch vom »Zeitalter der Genozide« gesprochen werden. Die Tagung geht den Mechanismen von Genoziden in ihrer Entstehung, ihrem Verlauf und ihrem Nachleben in historisch-vergleichender Perspektive nach. Dabei werden Fragen über den Zusammenhang von Völkermorden im Kontext von Nationalstaatenbildung, Kolonialismus und sozioökonomischen Ungleichgewichten in makrohistorischer Perspektive genauso diskutiert, wie Täterprofile, einzelne Fallstudien und postgenozidale Identitäten mikroperspektivisch mitreflektiert werden.
Referenten, Kommentatoren und Moderatoren:
Shashi Tharoor (Neu Delhi), Jörg Baberowski (Berlin), Sybille Steinbacher (Wien), Irene Heidelberger-Leonhard (London), Gerd Hankel (Hamburg), Stefan Ihrig (Jerusalem), Ellen Rinner (Berlin), Dominik J. Schaller (Heidelberg), Medardus Brehl (Bochum), Michael Schwartz (Berlin/München), Mihran Dabag (Bochum), Sönke Neitzel (Potsdam), Rolf Hosfeld (Potsdam), Christin Pschichholz (Potsdam), Roy Knocke (Potsdam), Olaf Glöckner (Potsdam), Julius H. Schoeps (Potsdam), Marie-Janine Calic (München), Frank Neubacher (Köln), Stefan Kühl (Bielefeld), Daniel Bultmann (Berlin), Hans-Christian Jasch (Berlin), Christoph Beeh (Berlin), Andreas Nachama (Berlin)
In Kooperation mit dem Moses Mendelssohn Zentrum, Potsdam und der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin