Die gegenwärtigen Probleme der Ukraine haben verschiedenartige historische Wurzeln, die teilweise auf den Zweiten Weltkrieg zurückgehen. Ab 1943 stellte sich im Westen des Landes die im Untergrund wirkende Ukrainische Aufstandsarmee (UPA) der vorrückenden Roten Armee entgegen und konnte sich lange Zeit besonders in den Karpaten behaupten. Erst 1956 wurde sie endgültig besiegt. Die UPA war der militärische Arm der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN), die – teils mit Unterstützung der Deutschen – eine »Ukraine für die Ukrainer« herstellen wöllte. Opfer waren vor allem polnische Bauern, die durch brutale Massaker noch während des Weltkriegs vertrieben wurden. Der Film hat diese fast unbekannte gefährliche Mischung von Freiheitskampf, Nationalismus und »ethnischer Säuberung« zum Thema. Mitwirkende sind unter anderem der letzte Oberkommandeur der UPA, Wassyl Kuk, der damalige polnische Hauptmann Wojciech Jaruzelski und der Sohn des Chefs der sowjetischen Abwehr, Anatoli Sudoplatow. Der Film ist Teil einer dreiteiligen Serie unter dem Titel »Die Stunde der Partisanen«, die jetzt als DVD erschienen ist.

Rolf Hosfeld ist wissenschaftlicher Leiter des Lepsiushauses Potsdam.

Mittwoch, 28.05. 2014 – 19.00 Uhr | Filmabend

Ein Film von Rolf Hosfeld

»Aufstand in der Ukraine«. Freiheitskampf, Nationalismus und ethnische Gewalt 1943-1956

 Moderation: Dr. Rolf Hosfeld  Veranstaltungsort: Lepsiushaus Potsdam, Große Weinmeisterstraße 45