2. Juni 2021, 19:00 Uhr

The Rise of International Law: The Talaat Pasha Trial in June 1921

Vortrag von Dr. Rolf Hosfeld (Lepsiushaus Potsdam)

Moderation: Dr. Roy Knocke (Lepsiushaus Potsdam)

Genau am 2. Juni vor hundert Jahren begann der Prozess gegen Soghomon Tehlirian in Berlin, der ein Attentat auf den Hauptverantwortlichen des Völkermords an den Armeniern, Talaat Pascha, verübt hatte. Dies Gerichtsverfahren wurde zu einem Tribunal über die Verbrechen des Ermordeten und schrieb Rechtsgeschichte. Selbst Raphael Lemkin, der "Gründungsvater" der UN-Völkermordkonvention, hat sich zu Lebzeiten immer wieder auf diesen spektakulären Berliner Prozess bezogen. Hannah Arendt zitierte die Prozessstrategie als Referenz in ihrem Buch "Eichmann in Jerusalem". Der Vortrag beleuchtet die Hintergründe des Prozesses und seine Auswirkungen auf die Entwicklung des Völkerrechts.

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3. Juni 2021, 19:30 Uhr

The Original Sin of Europe's Dark 20th Century: (Re)Integrating the Armenian Genocide into European and World History

Vortrag von Prof. Dr. Stefan Ihrig (University of Haifa)

Moderation: Prof. Dr. Claire Mouradian (Centre national de la recherche scientifique, Paris)

Unser Wissen über den Völkermord an den Armeniern und darüber, was er für die damalige Welt bedeutete, hat sich in den letzten Jahren rasant erweitert. Er löste auch in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg intensive Debatten aus: So stellte der Völkermord an den Armeniern für deutsche Nationalisten und die Nationalsozialisten  eine zentrale Lehre über Rassenpolitik und die internationale Ordnung dar. Durch seine Rezeption und darauf bezogene Debatten wurde er ein Teil der Vorgeschichte der Schoah. Der Vortrag beleuchtet die Bedeutung des Völkermordes an den Armeniern für ein europäisches Geschichtsverständnis des 20. Jahrhunderts.

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Diese Vorträge finden in Kooperation mit der Armenian General Benevolent Union Europe, der European Union of Jewish Students und der Roma Organisation Phiren Amenca im Rahmen des EU-Projektes "Ideas and their Consequences: Genocide and International Justice after 1919" statt.

4. Juni 2021, 16:00 Uhr

"Embattled Dreamlands": A History of the Nagorno-Karabakh-Conflict

Voträge von Prof. Dr. Ronald G. Suny (University of Michigan, Ann Arbor) und Dr. David Leupold ( Leibniz-Zentrum Moderner Orient, Berlin)

Moderation: Prof. Dr. Melanie S. Tanielian (University of Michigan, Ann Arbor)

Der jüngste vorsätzliche Kriegseintritt Aserbaidschans gegen Berg-Karabach/Arzach hat zu Tausenden von Toten und zur Vertreibung von Teilen der armenischen Bevölkerung in der Region geführt. Er hat das Feuer eines langjährigen Konflikts nicht nur in Berg-Karabach/Arzach erneut angefacht, sondern auch in Armenien selbst zu politischen Turbulenzen geführt. Diese Vortragsreihe bringt Wissenschaftler und Experten zusammen, um eine Vielzahl von Themen zu behandeln: Von der osmanischen und sowjetischen Ära bis hin zu den geopolitischen Auseinandersetzungen der Gegenwart schärfen die Beiträge in der Reihe auch das kritische Bewusstsein für die Folgen der Zerstörung von Kulturdenkmälern sowie für Möglichkeiten der Befriedung einer seit langem von Krieg und Krisen zerrütteten Region.

ANMELDUNG

Dieser Vortrag findet in Kooperation mit der Armenian General Benevolent Union Lebanon statt.

Alle Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt. Bitte registrieren Sie sich vorher unter dem jeweiligen Link einzeln zu den Veranstaltungen.

2.-4. Juni 2021 | digitale Vorträge

Vortragende siehe Programm (Anmeldung erforderlich)

 Moderation: siehe Programm  Veranstaltungsort: Online-Vorträge