Geschichte und Lebenswelten der Armenier sind wie bei nur ganz wenigen anderen Gemeinschaften tief und seit vielen Jahrhunderten durch die Existenz einer Diaspora geprägt. Im Unterschied zur jüdischen Geschichte ging allerdings trotz einer Vielzahl von Migrationsbewegungen, Deportationen, Massengewalt, Vertreibungen aller Art, bis hin zum Völkermord nicht die Gesamtheit der traditionellen Siedlungslandschaften verloren.
Die Tagung beleuchtet fallbeispielhaft ganz unterschiedliche Facetten aus Geschichte und Gegenwart von armenischer Diaspora. Sie nimmt die bereits seit dem Mittelalter enorme geographische Ausbreitung und Existenz von in »Diasporasituationen« lebenden Armeniern, die von Moskau über Lemberg und die Krim bis Alexandria reichte, von Isfahan bis Paris und Helsinki über Venedig bis Plovdiv, aber auch die traditionellen Siedlungsgebieten im Osten Kleinasiens und des südlichen Kaukasus, in den Blick. Dabei werden immer wieder komplexe Geflechte aufge-zeigt, wie armenische Diasporagemeinschaften nachhaltig in die lokalen und regionalen Gesellschaften hineinwirkten, in die sie gekommen waren.
In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Institut für Nationalitätenrecht und Regionalismus (INTEREG) und dem Bukowina-Institut an der Universität Augsburg.