Vorgestellt wird das zweite Buch in der Reihe "Gewaltpolititk und Menschenrechte" (Duncker&Humblot):

Martina Bitunjac: Verwicklung. Beteiligung. Unrecht. Frauen und die Ustaša-Bewegung, Berlin 2018.

Das Buch berührt unterschiedliche Aspekte der Südosteuropa-, Geschlechter-, Kriegs- und Gewaltforschung und befasst sich erstmals mit Haltungen und Rollen von Aktivistinnen und Anhängerinnen der kroatischen faschistischen Ustaša-Bewegung. Diese Frauen waren tief in die Gründung, Gestaltung und somit auch Verbrechen des Unabhängigen Staates Kroatien von 1941 bis 1945 verstrickt. Aus einer Doppelperspektive von Frauenbildern und tatsächlich gelebten Frauenrollen in der »Kampfzeit« bis 1941 und im nachfolgenden Unabhängigen Staat Kroatien fragt die Autorin danach, wie Frauen mit der oftmals paradoxen Wirklichkeit im Ustaša-Staat umgegangen sind, welche Weiblichkeitsbilder sie selbst propagierten und inwiefern sie diese tatsächlich lebten. Interviews mit prominenten Akteurinnen der Ustaša-Bewegung brachten zudem zutage, wie diese rückblickend ihre Vergangenheit beurteilten.

Martina Bitunjac ist Historikerin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien Potsdam und lehrt am Historischen Institut der Universität Potsdam. Sie ist außerdem geschäftsführende Redakteurin der Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören der Zweite Weltkrieg und der Holocaust in Südosteuropa, Täterforschung und Erinnerungskultur.

Donnerstag, 03.05.2018 – 19.00 Uhr | Buchvorstellung

Dr. Martina Bitunjac (Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam)

Verwicklung. Beteiligung. Unrecht. Frauen und die Ustaša-Bewegung

 Moderation: Dr. Rolf Hosfeld (Lepsiushaus Potsdam)  Veranstaltungsort: Lepsiushaus Potsdam, Große Weinmeisterstraße 45